Finale des Kultursommers Kleinzschocher mit Konzert der Sächsischen Bläserphilharmonie

Als würdigen Veranstaltungsort für den Abschluss des zweiten Kultursommers im Ortsteil Kleinzschocher hatten die Organisatoren die Taborkirche auserkoren und das Sächsische Blechbläser Quintett der Sächsischen Bläserphilharmonie gewinnen können. Sogar in der lokalen Postille wurde das Konzert angekündigt und letztendlich folgten rund 100 Musikinteressierte, nicht nur der Pressemitteilung wegen, dem Ereignis. Anlass ist die Uraufführung der Bauernkantate Johann Sebastian Bachs vor genau 281 Jahren zur Feier des 36. Geburtstags des Rittergutsbesitzers auf Kleinzschocher Heinrich von Dieskau gewesen.

Im Repertoire ihres Konzerts hatten die fünf Musiker – plus eines Schlagzeugers – Melodien des Brasses, die den Zuhörern geläufig waren, jedoch auch weniger bekannte Stücke. Einer der Blechbläser fungierte gleichzeitig als Moderator und erläuterte jede der nun folgenden Kompositionen, so dass man den Darbietungen genauestens folgen konnte. U.a. brachten die Musiker Werke von George Gershwin zu Gehör. Und es ging nicht nur „ernst“, nein es ging auch humoristisch zu. Zum Beispiel zeigte der Schlagzeuge seine Künste auf einem selbst entwickelten Xylophon und der Tuba-Bläser, der ansonsten stets in der zweiten Reihe ist, durfte nun als Solist seinen „Tuba-Tiger-Rag“ zum Besten geben.

Nach ca. 1½ Stunden und einer Zugabe bedankte sich Kirchenvorstandsvorsitzender Hartmut Kirchhof unter dem herzlichen Beifall der Besucher bei dem sympathischen Ensemble für den Hörgenuss und überreichte ihnen kleine Aufmerksamkeiten. Bei der Verabschiedung äußerten viele der Gekommenen ihre Anerkennung für das Gebotene an diesem Abend. 

Text und Fotos: Lothar Kurth

Vortrag über und Verlegung eines Stolpersteins für Josef Weissmann

In die Taborkirche eingeladen hatten Ulrike Jurrack vom Stadtumbaumanagement Leipziger Westen, Dr. Burkhard Otto sowie die Taborkirchgemeinde zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Am Abend des 27.06.2023 konnten die Nachfahren von Josef Efraim Weissmann aus den USA, Karen, Sylvia und Eric Weissmann, begrüßt werden.

Ebenso Andrea Günther aus den USA und Jan Deelstra aus den Niederlanden. Beide referierten in einem beeindruckenden, akribisch recherchierten und sehr nachdenklich machenden Vortrag über die Lebensgeschichte von Josef Weissmann sowie die Verbindung ihrer beiden Familien zur Familie Weissmann. Außerdem beschrieben sie die Verfolgung der jüdischen Bürger und das Schicksal der Zwangsarbeiter in der NS-Zeit in Kleinzschocher. Untermalt wurden die Worte durch Fotos und Dokumente per Bildwerfer. Ein bewegender eineinhalbstündiger Einblick in die deutsche und internationale Geschichte des 20. Jahrhunderts, den über 70 Besucher höchst aufmerksam verfolgten. Zum Abschluss überreichten Sabine Otto und Dr. Burkhard Otto den beiden Referenten hübsche Präsente.

Tags darauf wurde durch die Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine in Leipzig ein Erinnerungsstein für Josef Weissmann vor dem Haus mit der Nummer 18 in der Bamberger Straße in Kleinzschocher im Beisein der Familie Weissmann und von Andrea Günther sowie Jan Deelstra in einer würdigen und feierlichen Zeremonie gesetzt. Gleichfalls nahmen rund 40 Geschichtsinteressierte und auch eine Gruppe Schüler aus der naheliegenden 55. Schule in der Ratzelstraße an der Verlegung des Stolpersteins für Josef Weissmann teil.

 

Text und Foto: Lothar Kurth

„Nacht der Chöre“ in der Taborkirche

Ausgerechnet an diesem frühen Abend hatte Petrus einen ausgiebigen Landregen angeordnet. Dennoch strömten die Besucher ab 17:30 Uhr an diesem 23. Juni 2023 vom Haupteingang durch die Brauthalle in das Innere der Taborkirche.  Die langfristige Vorbereitung der „Nacht der Chöre“ – von 18:00 bis 24:00 Uhr – lag wieder in den bewährten Händen von Dagmar Schlegel und Andreas Mitschke, gemeinsam mit der Moderatorin Claudia Krenzlin und Barbara Bobenz, welche für die Gestaltung der Plakate verantwortlich zeichnete. Zur Halbzeitpause der Veranstaltung sorgte die Familie Finke mit einem vielfältigen und verlockenden Angebot in der Brauthalle für kulinarische Stärkung, das auch von den Besuchern dankend angenommen wurde.

Den Auftakt des Abends bestritt, nach der Fanfare von Nicolas Jacques Lemmens  mit Johannes Krahl an der Orgel, der „Ökumenische Kinderchor“ unter der Leitung von Gabriele Lamotte und Constanze Hirsch. Die Knirpse heimsten herzlichen Beifall der Gäste ein. Bis zur Pause traten nach den Kindern der „Volkschor Leipzig“, der u.a. das moderne Africa der Musikgruppe Toto intonierte, das Ensemble „Thonkunst“, u.a. mit Reinhard Meys Gute Nacht Freunde, die „Taborkantorei Leipzig“, mit Allessandro Scarlattis Exsultate Deo z.B., sowie der „Chor Arion Glesien“, u.a. mit Franz Schuberts Die launige Forelle, auf. Bevor die Zuhörer zur Pause entlassen wurden, hieß es noch gemeinsam zu singen.

Die Pause untermalte das „Seume-Brass L.E.“ unter Birgit Bobenz von der Empore der Kirche aus, da außerhalb Petrus gerade die Schleusen geöffnet hatte.

Den zweiten Teil des Abends eröffnete das „collegium thomanum“ mit einer wunderbaren Titelzusammenstellung, u.a. Nimm von uns, Herr Gott von Moritz Hauptmann. Danach startete der „Chor der evangelischen Studierendengemeinde“ sein Programm mit Johann Herman Scheins Stück Ich freue mich im Herren. Das Podium betrat anschließend der „Chor der Neuapostolischen Gemeinde Leipzig“, der u.a. Stücke von Franz Schubert und Ludwig van Beethoven zu Gehör brachte. Das „Ensemble TonART Leipzig“ beschloss der Reigen der Chöre in die Mitternachtsdämmerung hinein.

Die Konzertbesucher waren hocherfreut über die versierten Darbietungen aller Akteure, bedankten sich beim Verlassen der Kirche und geizten auch nicht mit einem Obolus in die Kollekte als Reverenz für diesen erlebnisreichen Abend.

Text und Fotos: Lothar Kurth

Ausflug nach Naumburg und Freyburg

Es sollte ein Ausflug mit ungeplanten Hindernissen werden. Zuerst sprang kurzfristig Pfarrer i.R. Albani für die erkrankte Pfarrerin Langner-Stephan ein und während der Fahrt hinderten Baustellen eine direkte Ansteuerung der Ziele. So musste innerhalb Freyburgs unser versierter Busfahrer sogar eine Teilstrecke im Rückwärtsgang bewältigen.

Der Ausflug startete am 19. Juni 2023 an der Heilandskirche mit Zwischenstopp an der Taborkirche und nun waren alle 25 Teilnehmer komplett. Der Dom in Naumburg war gegen 9:30 Uhr erreicht.

Dort wurden wir von einem Mitarbeiter der Vereinigten Domstifter empfangen, welcher uns fast 1½ Stunden durch die imposante Anlage führte. Beginnend am Ostlettner geleitete er uns durch das Langhaus, in die Elisabethkapelle, danach durch den Westlettner in den Westchor mit den zwölf Stifterfiguren. Zurück durchs Langhaus gelangten wir in den Ostchor, das liturgische Zentrum des Doms mit dem Hauptaltar, über Treppen mit modernen Handläufen aus Bronze. In die Krypta wurde auch noch ein Blick geworfen. Die umfassenden Kenntnisse unseres Domführers zu historischen, architektonischen und zeitgenössischen Details waren atemberaubend und bei der Darlegung von Zusammenhängen kam man häufig ins Nachdenken.

Nach der umfangreichen geistigen Nahrung brachen wir nun zum Mittagstisch in das Restaurant Henne an der Saale auf.

Anschließend brachte uns der Bus von Geißler-Reisen zur Rotkäppchen Sektkellerei, die seit 1856 für höchste Qualität bekannt ist. Dies erfuhren wir bei der Führung in die Rotkäppchen Erlebniswelt Ausstellung mit einer Zeitreise durch die Gründungsgeschichte. Der brillante Kellereifachmann ließ uns eintauchen in die technischen und technologischen Feinheiten der Herstellung der weltweit gefragten Marke. Zum Schluss wurde noch je ein Glas Sekt an der Pavillon-Bar gereicht.

Auf der Rückfahrt gab es aber noch einen Abstecher in die Kirche St. Ursula des Ortes Leiha. Dort feierte Pfarrer i.R. Albani mit uns eine kurze Andacht, die wir mit den Liedern „Wie lieblich ist der Maien“ sowie „Dona nobis pacem“ abrundeten.

Danach startete der Bus zur Heimreise über die A38. An der Taborkirche stiegt der erste Teil der Reiselustigen aus und an der Heilandskirche leerte sich der Bus.

Ein Dank an dieser Stelle an den Busfahrer, Pfarrer i.R. Albani als Reiseleiter sowie an Pfarrerin Langner-Stephan als Organisatorin dieses wunderbaren Ausflugs mit vielen neuen Erkenntnissen. 

Mittlerer Kreis auf Radtour zur Kirche in Rehbach

Ein herrlicher Ausflug war von den Reiselustigen am Abend zu vernehmen. Und das Wetter passte vorzüglich für eine Tour auf den Rädern. Um 18.00 Uhr trafen sich am 9. Juni 2023 an der Handschwengelpumpe neben der Taborkirche zehn „Pedalritter“. Sven Zimmermann hatte wieder eine Streckenführung abgesteckt, die er am Treffpunkt bekanntgab.

Vom „Taborberg“ ging es die Windorfer Straße südwärts hinab, die Dieskaustraße wurde gekreuzt und die Kurt-Kresse-Straße in Angriff genommen. Am kaum noch zu erkennenden Grauwackesteinbruch vorbei, die Dreieckssiedlung passierend, erreichten alle die Schönauer Straße. Von hier aus ging es entlang der Kleingartenanlage „Am Weidenweg“ bis zur Kreuzung Gerhard-Ellrodt-Straße und von hier aus „quer Beet“ bis nach Rehbach.

Dort warteten schon die anderen sieben Teilnehmer, die mit dem PKW die Kirche direkt angesteuert hatten. Cornelia Hanitzsch von der Kirchgemeinde Knauthain, welche uns freundlicherweise den Besuch ermöglichte, begrüßte alle kurz vor 19.00 Uhr in der kleinen Kirche und gab einen kurzen geschichtlichen Einstieg, den Lothar Kurth fortführte. Danach schauten sich alle interessiert Details in diesem Kleinod an und einige wagten auch den Aufstieg nach oben bis zu den Kirchenglocken.

Nach einer knappen Stunde brachen die Rad- und PKW-Fahrer getrennt auf zum „Gasthof zum Siedlerheim“ in Knauthain. Sven Zimmermann hatte dort bereits vorbestellt, so dass wir in einem separaten Bereich der Gaststätte an zwei Tischen Platz nahmen. Bis die gewählten Gerichte serviert wurden, gab es eine Menge zu erzählen. Dann herrschte eine gewisse Ruhe und nach dem Verzehr waren ringsum zufriedene Gesichter zu sehen. Allen schien es gemundet zu haben. Nach einer Verdauungs-Plauschrunde hieß es gegen 22.00 Uhr aufzubrechen und in der Dämmerung den Heimweg anzutreten. Bei der Verabschiedung gab es allseits anerkennende Worte für den letzten Abend des Mittleren Kreises im Zyklus 2022/23.

Text und Bilder: Lothar Kurth

Körner-Apotheke schließt für immer

Eine jahrzehntelange und allseits bekannte Institution von Kleinzschocher schloss am 31. März 2023 nun für immer ihre Pforten. Das veranlasste die Taborkirchgemeinde, dem Inhaber der Apotheke, Robert Matties, einen würdigen Abschied zu bereiten. Er war sichtlich und angenehm überrascht, als kurz nach 17 Uhr die Mitglieder des Posaunenchors, unter der Leitung von Hans-Martin Schlegel im Verkaufsraum plötzlich ihre Notenständer aufstellten und die Musikinstrumente in Position brachten. Im Beisein einiger Gemeindeglieder spielten die Bläser vier Lieder, darunter auch die irische Weise „Möge uns die Straße zusammenführen“. Im Namen aller bedankte sich Kirchenvorstandsvorsitzender Hartmut Kirchhof beim Chef der Apotheke für die langjährige Treue zur Kirchgemeinde, die Unterstützung bei vielfältigen Vorhaben sowie die Mitarbeit im Förderverein und er überreichte ihm unter dem Beifall der Anwesenden eine Pflanze, die seine grüne Oase bereichern wird. Anschließend wünschten alle Robert Matties für seine persönliche Zukunft alles Gute, Schaffenskraft und Gesundheit.

Text + Fotos: Lothar Kurth

Bläser-Chor  zur Verabschiedung:

Part 1

Part 2

Part 3

Part 4

Feier der Heiligen Osternacht und Festgottesdienst

Noch umhüllte Dunkelheit die Taborkirche kurz vor 5.00 Uhr am Ostersonntag 2023. Jedoch eine Amsel ließ schon ihren Gesang erklingen und kündigte damit die bevorstehende Dämmerung an. Die Frühaufsteher warteten in der Kirche auf den 5-Uhr-Glockenschlag. Eröffnet wurde die Osternacht durch Pfarrer Dr. Ziera mit einem Gebet. Nun entzündete er die Osterkerze und im Wechselgesang zwischen ihm und der Gemeinde wurde sie im Altarraum platziert. Das erste Licht in der Finsternis erhellten die anderen Kerzen im Bereich der Apsis, die nacheinander entzündet wurden, spürbar zu einer feierlichen Andacht. Mit der Einnahme des Abendmahls in der einsetzenden Dämmerung fand die Feier der Heiligen Osternacht ihren Abschluss. Traditionell fand wieder das gemeinsame Osterfrühstück zwischen Osternacht und Gottesdienst im Gemeindesaal statt. Bei Brötchen, Kaffee, herzhaften und süßen Zutaten fanden sich viele der Frühaufsteher ein. Bei zahlreichen Gesprächen an den Tischen war die Müdigkeit schnell verflogen. Gut gestärkt ging es die wenigen Schritte zurück in die Kirche zum Festgottesdienst um 9.30 Uhr, den wieder Pfarrer Dr. Ziera mit der Gemeinde, der Kantorei und dem Posaunenchor bei hereinflutendem Sonnenschein feierte. Wiederum war das gemeinsame feierliche Abendmahl der Höhepunkt des Gottesdienstes. Danach verabschiedeten sich viele der Besucher in die Ostertage, jedoch einige nutzten die Möglichkeit für ein zweites Frühstück, um noch maximal ein Stündchen zusammenzusitzen und zu plaudern.

Text und Bilder: Lothar Kurth