Voces Lipsienses begeistern die Zuhörer bei Tabor

Bereits am Vortag gastierte das Vokalensemble in der Kirche von Panitzsch und 24 Stunden später konnte die Taborkirchgemeinde die Sängerinnen und Sänger in Kleinzschocher herzlich begrüßen.

Ca. 50 Musikfreunde hatten sich entschieden, diesen Samstagabend mit einem kulturellen Erlebnis ausklingen zu lassen.  Und sie sollten es nicht bereuen. Schade für jene, die sich die phantastischen Darbietungen haben entgehen lassen.

Punkt 19 Uhr betraten am 24. Mai 2025 die sechs Sängerinnen, vier Sänger und die drei Musizierenden den Altarraum der Taborkirche. Der Leiter des Ensembles, Tenor Dietrich Barth, gab zu Beginn eine kurze Einführung zu Heinrich Schütz, seinen Lebensweg und zu seinen Werken. Zwischen den 14 Stücken erläuterte er zusätzlich Details zu den unmittelbar folgenden Werken.

Mit „Herz lieb hab ich Dich, o Herr“ eröffnete das gesamte Ensemble den Abend. Schon bei diesem ersten Werk waren die Besucher gefesselt von den atemberaubenden Stimmen des Chores. Die wechselnden Besetzungen in den Stücken sorgten für überraschende Momente bei den Darbietungen und die Stimmlagen der Einzelnen waren noch besser zu hören.

Bei „Nachdem ich lag in meinem öden Bette“ erfreute ein gemischtes Duo die Gäste und unmittelbar darauf der Ensembleleiter solo in „Mit dem Amphion zwar“. Ein Quartett, drei Sängerinnen und ein Sänger, brachten „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“ zu Gehör.  Die beiden ersten Sopranistinnen glänzen anschließend bei „Eins bitte ich vom Herren“. 

Nach fast 90 Minuten ernteten die Sängerinnen und Sänger, jedoch auch die drei Musizierenden an Orgel, Cello und Laute frenetischen Applaus. Das Publikum wollte sie einfach nicht entlassen. Selbstverständlich gab das Ensemble noch eine Zugabe. Mit den Organisatoren des Abends, Dagmar Schlegel und Hartmut Kirchhof, wurde vorab schon ein Wiedersehen im kommenden Jahr mit einem weiteren Programm ins Auge gefasst.

Einige Mitglieder des Ensembles kann man aber schon eher, nämlich am 29. August 2025 bei der Aufführung der Bauernkantate und der Kaffeekantate im Rahmen des „Kultursommers in Kleinzschocher“ wieder erleben.

Für das erst seit 2024 existierende Vokalensemble „Voces Lipsienses“ war es an diesem Wochenende noch nicht der letzte Auftritt, denn am Sonntag reisten sie noch zur Laurentiuskirche nach Halle.

Bilder: Dagmar Schlegel, Lothar Kurth

Text:    Lothar Kurth

Orgelkonzert zum Muttertag in der Taborkirche

Als „Orgelkonzert zum Muttertag“ war dieses musikalische Ereignis angekündigt worden. Mit dem Läuten der Glocken am Nachmittag des 11. Mai 2025 fluteten Sonnenstrahlen ins Kircheninnere und durch die Apsisfenster projizierten sie farbige Lichtspiele an die Wände. Eine wunderbare Symbiose mit den Werken, die fast durchgängig anmutig und sanft vorgetragen wurden vom aus Großbritannien stammenden William Peart, welcher einer ausgedehnten Konzerttätigkeit in Deutschland, Europa und Nordamerika nachgeht. Er studierte Orgel am Royal Birmingham Conservatoire sowie an der Universität der Künste in Berlin.

Den ersten Teil des Konzerts eröffnete William Peart mit Bachs „Präludium und Fuge Es-Dur“, „Schmücke dich, o liebe Seele“ und „Kyrie, Gott, Heiliger Geist“. Dem schloss sich die „Orgelsonate Nr. 6, d-Mol“l von Felix Mendelssohn-Bartholdy inkl. Choral mit Variationen, Fuge und Andante an.

Mit dem in England bestens bekannten Georg Friedrich Händel und seiner ebenso bekannten „Wassermusik“ (Alla Hompipe) begann der zweite Teil des Konzerts schwungvoll.  Nochmals bekamen die Besucher Johann Sebastian Bach mit „Liebster Jesu, wir sind hier“ zu hören. Zum Schluss intonierte der Engländer seinen Landsmann Edward Elgar mit der „Orgelsonate G-Dur“, Andante espressivo und Allegro maestoso.

Herzlich dankten die Gäste dem Organisten für den knapp eineinhalbstündigen wundervollen Musikgenuss und spendeten reichlich Applaus. Kirchenvorstandsvorsitzender Hartmut Kirchhof bedankte sich gleichfalls und überreichte dem Künstler kleine Aufmerksamkeiten. William Peart kam jedoch um eine Zugabe nicht herum. Schnellen Schrittes eilte er darum vom Altarraum wieder hinauf zur Empore an die Orgel und „servierte“ das hübsche „Morgenlied – chanson de matin“ als krönenden Abschluss des „Muttertagskonzerts“, das in bewährter Weise von Dagmar Schlegel für die Gemeinde und die allgemeine Öffentlichkeit arrangiert worden ist.

Bilder: Dagmar Schlegel

Text:    Lothar Kurth

Faszinierendes Konzert mit dem Kammerchor der Concordia University Wisconsin

Ein Konzert, das unter ganz besonderen Zeichen an diesem 8. Mai 2025 *) stand und in Kooperation zwischen dem Kammerchor und dem Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V. erfolgte. Einleitend richtete die Geschäftsführerin des Hospiz, Ulrike Herkner, berührende Worte an das Publikum in der Kirche.

Die Sängerinnen und Sänger des Kammerchores der Concordia University Wisconsin, deren Campus nur einen Steinwurf entfernt vom Michigansee liegt, befinden sich z.Z. in Deutschland und gastieren noch u.a. in Dresden und Berlin. Heute aber machten sie Station in der Leipziger Taborkirche.

Das Vokal-Konzert stand unter dem Slogan „Amazing Grace“, beinhaltete Werke aus Österreich, Deutschland sowie den USA und war in sechs Blöcke untergliedert. Im ersten Block bot der Chor u.a. Felix Mendelssohn-Bartholdys „Richte mich, Gott“ dar. Auszüge von „Jesu, meine Freude“ (BWV 227) von Bach brachten die Sängerinnen und Sänger im zweiten Block zu Gehör und im dritten erklang u.a. Stephen Paulus´ „Pilgrims´ Hymn“.

Nach einer kurzen Pause intonierten fünf Solisten aus dem Chor das Volkslied „Cherokee Amazing Grace“ das einzige Mal mit instrumentaler Begleitung. Im fünften Block ging es recht rhythmisch bei „Ev´ry Time I Feel The Spirit“ von William L. Dawson über die Bühne und das „Hallelujah“ von William Walker im letzten Teil beschloss den wunderbaren Auftritt der Studentinnen und Studenten aus den USA.

Atemberaubend waren insbesondere z.B. bei den Chorälen von Bach und „Precious Lord“ von Thomas A. Dorsey die glasklaren phantastischen Stimmlagen und das lange Halten des Grundtons. Der volle Stimmumfang des Chores kam bei der Akustik in der Kirche voll zum Tragen. Dies spürten auch die Besucher und zollten dankend den Sängerinnen und Sänger beim Finale stehend langen Applaus für ihre außergewöhnlichen Sangesleistungen.    

Bilder + Text: Lothar Kurth

*)  Bemerkenswertes Datum des Konzerts:
Zum einen jährte sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und zum anderen wurde im Vatikan fast zur gleichen Zeit des abendlichen Konzerts der neue Papst Leo XIV. gewählt.

Frühlingskonzert mit dem Trio Rozhinkes

Zu einem Klezmer-Konzert in den Frühling wurde am 26. April 2025 eingeladen, dass unter dem Motto „Di velt iz a teater“ – eine jiddische Hommage an Molly Picon, stand. Rund 30 Musikfreunde fanden den Weg zum Auftritt der Gruppe Rozhinkes an diesem Nachmittag in den Gemeindesaal der Taborkirchgemeinde.

Eingangs gab Samuel Seifert (Violine und Gesang) einen kurzen Abriss zum Leben der amerikanischen Sängerin und Autorin Molly Picon. Sie war eine der bedeutendsten jüdischen Persönlichkeiten vom jiddischen Theater der 1920er Jahre, über die Hochzeit des jiddischen Films in den zwei Jahrzehnten danach, bis zu englischsprachigen Musical- und Filmproduktionen (u.a. im Musical „Anatevka“).

Zur Entstehung und zu den Inhalten der dargebotenen Lieder gab der Violinist stets einige Erläuterungen. Der Bogen spannte sich von „Die ganze Welt ist ein Theater“ u.a. über „Mit dir geht´s mir gut“, „Spiel die Fiddel, spiel“ bis zu „Ich sing dir von Herzen meine Lieder“. Einige Instrumentalstücke waren in die Liedabfolge integriert.

Robert Herrmann begleitete Samuel Seifert am Flügel. Das Trio komplettierte die Sängerin Eliana Pliskin Jacobs mit ihrer ausdrucksstarken Stimme. „Rozhinkes“ heißt übrigens übersetzt Rosinen (oder das besondere Etwas).

Im Verlauf des reichlich einstündigen Konzertes gingen die Zuhörer sichtlich mit dem Dargebotenen mit und so verwunderte es auch nicht, dass lautstark eine Zugabe eingefordert wurde. Dem kam das Trio mit „Auf das Leben“ auch bereitwillig nach.

Kirchenvorstandsvorsitzender Hartmut Kirchhof bedankte sich bei den drei Künstlern für das abwechslungsreiche, spritzige und humoristische Konzerterlebnis und er überreichte ihnen jeweils eine Rose.  

Bilder: Dagmar Schlegel, Lothar Kurth

Text:   Lothar Kurth

Heilige Osternacht und Festgottesdienst zum Ostersonntag

Der abnehmende Mond stand rund eine halbe Stunde vor dem Beginn der Osternacht 2025 leicht über dem Horizont am noch dunklen Osthimmel und kündete vom baldigen Aufgang unseres Zentralgestirns. Exakt 5.00 Uhr eröffnete Pfarrer Dr. Ziera die liturgische Feier mit einem Gebet. Anschließend erstrahlte die Osterkerze und setzte einen Lichtpunkt in das dunkle Kirchenschiff. Durch den Mittelgang trug er sie würdevoll gemäßigten Schrittes zum Altar. Dort wurden nacheinander die anderen Kerzen entzündet, so dass der gesamte Altarraum kurze Zeit später ein ganz eigenes Flair ausstrahlte. Im Verlauf der feierlichen Zeremonie dämmerte es allmählich und die ersten Strahlen der Sonne bahnten sich ihren Weg ins Kircheninnere zum Abschluss der Heiligen Osternacht.

Das Osterfrühstück gegen 6.30 Uhr, das zum festen Bestandteil des Ostersonntags zählt, hatten viele Gemeindeglieder wieder emsig mit vorbereitet. Neben Kaffee, Tee und Brötchen gab es Kulinarisches für jeden Gaumen, Süßes und Herzhaftes. An den österlich gedeckten Tischen plauderten die Osternachtbesucher ausgiebig und viele derer zog es 9.30 Uhr auch zum Festgottesdienst.

Die Kirche war mittlerweile in glanzvolles Licht getaucht und die Kantorei sowie der Posaunenchor hatten sich auf der Empore schon frühzeitig zum „Sound-Check“ eingefunden. Den Festgottesdienst mit dem Abendmahl feierte Pfarrer i.R. Jacob in seiner einfühlsamen und tiefgründigen Art und Weise. Auch der humoristische Aspekt kommt an angebrachter Stelle nicht zu kurz. Während seiner Predigt verschwanden die Kinder im Andachtsraum zum Kindergottesdienst. Mit dem Segen durch Pfarrer i.R. Jacob für die Gemeinde endete der Festgottesdienst gegen 11.00 Uhr und das Angebot für das zweite Frühstück im Gemeindesaal schlugen viele der Gekommenen nicht aus.

Text und Bilder: Lothar Kurth

In der Taborkirche zu Karfreitag die Johannespassion von Johann Sebastian Bach

Passend zum Anlass des Tages hatte sich im Gegensatz zum Vortag der Himmel grau eingefärbt und sendete den sehnsüchtig erwarteten Landregen.

Dennoch ließen sich die Musikfreunde am 18.04.2025 nicht vom Besuch des Konzertes abhalten. Eine Viertelstunde vor Beginn strömten die Zuhörer in Scharen zum Hauptportal der Taborkirche, so dass man beim Kartenerwerb etwas warten musste.

Zur Sterbestunde Jesu stimmte Pfarrer Dr. Sebastian Ziera, die Konzertgemeinde auf die den Inhalt und die Bedeutung der Worte und Töne der Passion ein.

Die Johannespassion von Johann Sebastian Bach (BWV 245) erklang unter der Leitung von Kantor Andreas Mitschke, mit dem Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, der Taborkantorei und den Solisten Malwine Nicolaus (Sopran), Alexandra Schmid (Alt), Hwan-Cheol Ahn (Tenor), Diogo Mendes (Bass) sowie Steven Klose (Bass / Jesus).

Die rund 300 Besucher lauschten andächtig den ergreifenden Darbietungen aller Musizierenden. Nach dem rund zweistündigen Konzert verblieb das Publikum eine Weile in regungsloser Ruhe auf seinen Plätzen sitzen, um dem Leiden Christi zu gedenken.

Beim Verlassen der Kirche bedankten sich sehr viele Besucher bei den Gemeindegliedern für dieses wundervolle musikalische Erlebnis. Unter ihnen einige, die das erste Mal einem Konzert in der Taborkirche beiwohnten und gern wiederkommen werden.

Text:   Dagmar Schlegel, Lothar Kurth

Fotos: Johanna Steinert, Lothar Kurth

Tischabendmahl mit den Konfis am Gründonnerstag

An diesem Nachmittag fand gemeinsam mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden der 7. Klassen aus den Schwesterkirchgemeinden, deren Eltern und zahlreichen Gästen aus den Gemeinden das Tischabendmahl statt im Gemeindehaus von Tabor statt.

Pfarrer Dr. Sebastian Ziera begrüßte alle herzlich zu diesem traditionellen Ritual am 17.04.2025. Jugendliche und Erwachsene stimmten mit „Jubilate“ das erste Lied an, unterstützt von Constanze Hirsch am Flügel sowie den Musizierenden an Gitarre, Querflöte und Schlagzeug. In den Ablauf waren die Konfirmandinnen und Konfirmanden bei Psalm, Lesung und Anspiel mit eingebunden. Nach dem Lied „Heute wird gefeiert“ wurde zum gemeinsamen Essen gebeten. Hierzu hatten die Eltern der Konfis zahlreich Kulinarisches vorbereitet, das nun auf einer langen Tafel in der Mitte des Gemeindesaales einen herrlichen Anblick bot.

Gestärkt wurde danach wiederum gesungen, wobei Constanze Hirsch die Anwesenden bei einem Lied in zwei Gruppen teilte und nun einen Kanon dirigierte. Mit dem Lied „Weite Räume“ erfolgte die Überleitung zum Abendmahl, bei dem sich die Gemeinde in zwei Kreisen gruppierte – die Jugendlichen im Innenkreis und die Erwachsenen im Außenkreis. Nach dem Lied „Mögen sich die Wege“ segnete Pfarrer Dr. Sebastian Ziera alle Anwesenden und wünschte ein besinnlich-gesegnetes Osterfest.

Text: Lothar Kurth

Abb.: Liedtexte

Die LE Gospel Singers begeisterten die Besucher in der Taborkirche

Bereits eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Konzerts genossen einige Besucher auf dem Vorplatz die frühsommerlichen Temperaturen und die Sonne. Auch das nun geöffnete Hauptportal konnte sie nicht animieren, sich die besten Plätze in der Kirche zu sichern. Rund zehn Minuten vor 17.00 Uhr setzte dann unvermittelt der große Run ein. Über 200 Musikfreunde wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen.

Die Sängerinnen und Sänger schritten hintereinander, von der Brauthalle kommend, durch den Mittelgang des Kirchenschiffes zum Altarraum. Unter musikalischen Begleitung von Keyboard, Bassgitarre und Percussion folgte nun ein rund eineinhalbstündiges Feuerwerk an mitreißenden Rhythmen, Gospels, Spirituals sowie Traditionals, die das Publikum bei einigen Songs von den Sitzbänken rissen. Natürlich fehlte auch der Klassiker „Oh Happy Day“ nicht, den die Edwin Hawkins Singers 1969 zu einem Welthit werden ließen. Die Solosängerinnen des Chores überzeugten mit wunderbaren Stimmen. Um eine Zugabe kamen die LE Gospel Singers nicht herum und sie ließen sich auch nicht lange bitten. Zum Abschluss wanderte der Chor, so wie er gekommen war, nacheinander aus der Kirche hinaus ins Freie. Herzlicher und donnernder Applaus erfüllte das Kirchenschiff.

Vielleicht gibt es in naher Zukunft eine Neuauflage, denn der musikalische Leiter Erik Emanuel Wohlrab ließ wissen, dass ihn die Akustik in der Taborkirche bei der Chorprobe vor dem Konzert sehr beeindruckt habe. 

Text und Bilder: Lothar Kurth

Frühlings-Subbotnik

Die produktiven Arbeitsstunden standen unter wohlwollender Zustimmung von Petrus. Ideale Bedingungen für Außentätigkeiten. Und da gab es eine Menge zu erledigen an diesem 12. April 2025. Im Pfarrgarten lagerte noch verrottetes Laub aus dem Vorjahr und Baumschnittüberbleibsel, die in einen Container verfrachtet wurden. Die Treppenaufgänge am Brunnen sind gereinigt worden und auch der Vorplatz. Die Rabatte an der Westfront der Kirche erfuhr eine Auffrischung und das, was da nicht wachsen soll, dem ging es an den Kragen. Wie gut, dass an der Kirche eine Handschwengelpumpe existiert. Denn mit ein paar Schritten bekamen die Anpflanzungen auf der Rabatte „einen Schluck Wasser“ aus der Gießkanne, da von oben schon lange keine ausreichende Dusche mehr gekommen ist.

In der Kirche baute das Team der versierten Kenner die aus vielen Einzelteilen bestehende Podestkonstruktion im Altarraum für die bevorstehende Darbietung der Johannespassion am Karfreitag auf. Die Sitzflächen der neuen blauen Stühle im Gemeindesaal wurden intensiv von vorhandenen Verschmutzungen befreit. Im Kellergeschoss des Gemeindehauses wurden zwei neuen Metallschränke für das ordentliche Verstauen von Ausrüstungsgegenständen für das alljährliche Martinsfest sowie für die Pfadfinder hergerichtet.

Gegen 11 Uhr vernahm man den Ruf aus der Küche, dass das zweite Frühstück für die ca. 15 Fleißigen bereitet ist und man in Raum 31 Platz nehmen solle. Bei belegten Brötchen, Kaffee und angeregten Gesprächen blickte man auf das Vollbrachte und schwatzte über Gott und die Welt.     

Text und Bilder: Lothar Kurth

121. Tabor-Kirchweihfest

Das Fest am letzten Märzwochenende 2025 fiel genau in die Zeit der alljährlichen Umstellung von der normalen Mitteleuropäischen Zeit auf die Mitteleuropäische Sommerzeit. Dadurch war das Fest „um eine Stunde kürzer“.

Das geöffnete Hauptportal der Kirche lud Besucher am Sonnabend von 14 bis 17 Uhr ein, einen Aufstieg auf den Ostturm zu wagen. Leider waren die Sichtbedingungen nicht so optimal wie tags zuvor, aber die Blick bis zum Horizont war nicht eingeschränkt. Immerhin ca. 30 Personen nahmen die Chance wahr, den westlichen Teil Leipzigs aus der Vogelperspektive zu betrachten. Zahlreiche Details des Sichtbaren erklärte Uwe Wittig den Besuchern ausführlich. Beim Aufstieg bis zur oberen Ebene in ca. 45 m ist in der Hälfte das sogenannte Turmzimmer zu queren. Für Aufsehen sorgt in diesem Raum besonders der ausgestellte Pestkarren.

Pünktlich um 15 Uhr begrüßte im Gemeindesaal Pfarrer Dr. Sebastian Ziera die Gemeindeglieder und ihre Gäste zum gemeinsamen Kaffeetrinken und zum ungezwungenen Austausch an den Tischen. Er unterhielt die Anwesenden mit einigen Auszügen aus einem Buch von Autor Axel Hacke und für die Kinder gab es ebenfalls ein unterhaltsames Programm. Den Nachmittag umrahmte der Posaunenchor unter der Leitung von Hans-Martin Schlegel mit schwungvollen Darbietungen. Neben vielen Gemeindegliedern hatten sich auch zahlreiche Gäste aus anderen Stadtteilen zum Kirchweihfest eingefunden.      

Im Angebot zum Kirchweihfest war auch wieder eine Führung durch das Kircheninnere mit seinem außergewöhnlichen Detailreichtum. Ein absoluter Kenner der Materie ist Alexander Dinter, welcher den rund 20 Interessenten in einer Stunde den Blick schärfte für die schier unzähligen handwerklichen Feinheiten unserer Vorgänger und die Bedeutung des von ihnen Geschaffenen.

Viele Aktive legten Hand an bei den Vorbereitungen, u.a. bei der Herrichtung von Kulinarischem für die Kaffeetafel und das Abendbrot, mit dem der erste Tag des Kirchweihfestes nach 20 Uhr endete.

Der Festgottesdienst am Sonntag startete mit dem Halb-Stunden-Glockenschlag der Uhr im Westturm um 9.30 Uhr. Pfarrer Dr. Ziera feierte den Gottesdienst mit einer nachdenkenswerten Predigt und dem Abendmahl in Begleitung der Taborkantorei unter der Leitung von Kantor Andreas Mitschke an der Orgel. Die Kantorei brachte Werke von C.V. Stanford und H. Creutzburg zu Gehör. Besonders prägnant war eines der gemeinsam gesungenen Lieder „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“. Herzlichen Beifall heimsten zum Abschluss die Sängerinnen und Sänger der Taborkantorei durch die Besucher verdientermaßen ein. Nach dem Gottesdienst versammelte sich der Großteil der Besucher noch im Andachtsraum zur Kaffeerunde mit Kuchen und tauschten sich ausführlich aus.

Text: Lothar Kurth

Bilder: Petra Stief, Ralf Schmidt, Lothar Kurth