Verkündigungsspiel „Hotel Starlight“ in der Taborkirche

Die Kriminalbehörde in der römischen Provinz an der Levante ist in Aufruhr. Es ergeht der Befehl, umgehend eine hochschwangere Frau in männlicher Begleitung ausfindig und dingfest zu machen. In den streng vertraulichen Unterlagen ist die Rede von einer Geburt des zukünftigen Königs der Juden. Eine plötzliche aufgetretene himmlische Erscheinung ist der Grund für das hektische Agieren und dieses Phänomen deutet in Richtung der Stadt Bethlehem.

Zur gleichen Zeit checkt ein Ehepaar in das „Hotel Starlight“ in Bethlehem ein. Die Vizechefin des Hauses an der Rezeption bemerkt, dass die Frau in freudiger Erwartung ist. Einige Stunden später begehrt wiederum ein Paar um Beherbergung. Zufälligerweise unter dem gleichen Familiennamen, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht gebucht haben. Nach einigem Überlegen kann die Vizechefin ihnen nur den Geräteschupppen als Unterkunft anbieten.

Inzwischen haben die Behördenvertreter in der Heiligen Stadt schon mehrere Pensionen und Hotels ohne Erfolg durchkämmt. Im „Starlight“ werden sie an der Rezeption misstrauisch und führen letztendlich das Ehepaar, das am Morgen offiziell ins Hotel eincheckte in Handschellen triumphierend ab. Damit ist der Fall für die Führung der Ermittler abgeschlossen. Zwei der Kriminalbeamten zweifeln jedoch und kehren auf eigene Faust nochmals ins „Hotel Starlight“ zurück. Sie entdecken, dass unter dem selben Namen ein weiteres Paar im Buchungsbuch an der Rezeption registriert ist. Augenzwinkernd nehmen beide danach zur Kenntnis, dass die Frau nicht hochschwanger ist, wie in den geheimen Dokumenten beschrieben, sondern sie einen neugeborenen Jungen im Arm hält.

Die Besucher des Verkündigungsspiels, es hätten durchaus mehr sein dürfen, waren hellauf begeistert von der Art der Verkündigung der frohen Botschaft sowie vom Können und der Ausstrahlung der Laien-Schauspieler und sparten nicht mit Applaus. 

Text und Fotos: Rebekka Steinert (1); Lothar Kurth

(Verkündigungsspiel von Martin Müller, David Georg Reichelt und Sarah Stief nach Uwe Teich: Hotel „Starlight“ oder die Verwechslung)