Das Fest am letzten Märzwochenende 2025 fiel genau in die Zeit der alljährlichen Umstellung von der normalen Mitteleuropäischen Zeit auf die Mitteleuropäische Sommerzeit. Dadurch war das Fest „um eine Stunde kürzer“.
Das geöffnete Hauptportal der Kirche lud Besucher am Sonnabend von 14 bis 17 Uhr ein, einen Aufstieg auf den Ostturm zu wagen. Leider waren die Sichtbedingungen nicht so optimal wie tags zuvor, aber die Blick bis zum Horizont war nicht eingeschränkt. Immerhin ca. 30 Personen nahmen die Chance wahr, den westlichen Teil Leipzigs aus der Vogelperspektive zu betrachten. Zahlreiche Details des Sichtbaren erklärte Uwe Wittig den Besuchern ausführlich. Beim Aufstieg bis zur oberen Ebene in ca. 45 m ist in der Hälfte das sogenannte Turmzimmer zu queren. Für Aufsehen sorgt in diesem Raum besonders der ausgestellte Pestkarren.
Pünktlich um 15 Uhr begrüßte im Gemeindesaal Pfarrer Dr. Sebastian Ziera die Gemeindeglieder und ihre Gäste zum gemeinsamen Kaffeetrinken und zum ungezwungenen Austausch an den Tischen. Er unterhielt die Anwesenden mit einigen Auszügen aus einem Buch von Autor Axel Hacke und für die Kinder gab es ebenfalls ein unterhaltsames Programm. Den Nachmittag umrahmte der Posaunenchor unter der Leitung von Hans-Martin Schlegel mit schwungvollen Darbietungen. Neben vielen Gemeindegliedern hatten sich auch zahlreiche Gäste aus anderen Stadtteilen zum Kirchweihfest eingefunden.
Im Angebot zum Kirchweihfest war auch wieder eine Führung durch das Kircheninnere mit seinem außergewöhnlichen Detailreichtum. Ein absoluter Kenner der Materie ist Alexander Dinter, welcher den rund 20 Interessenten in einer Stunde den Blick schärfte für die schier unzähligen handwerklichen Feinheiten unserer Vorgänger und die Bedeutung des von ihnen Geschaffenen.
Viele Aktive legten Hand an bei den Vorbereitungen, u.a. bei der Herrichtung von Kulinarischem für die Kaffeetafel und das Abendbrot, mit dem der erste Tag des Kirchweihfestes nach 20 Uhr endete.
Der Festgottesdienst am Sonntag startete mit dem Halb-Stunden-Glockenschlag der Uhr im Westturm um 9.30 Uhr. Pfarrer Dr. Ziera feierte den Gottesdienst mit einer nachdenkenswerten Predigt und dem Abendmahl in Begleitung der Taborkantorei unter der Leitung von Kantor Andreas Mitschke an der Orgel. Die Kantorei brachte Werke von C.V. Stanford und H. Creutzburg zu Gehör. Besonders prägnant war eines der gemeinsam gesungenen Lieder „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“. Herzlichen Beifall heimsten zum Abschluss die Sängerinnen und Sänger der Taborkantorei durch die Besucher verdientermaßen ein. Nach dem Gottesdienst versammelte sich der Großteil der Besucher noch im Andachtsraum zur Kaffeerunde mit Kuchen und tauschten sich ausführlich aus.
Text: Lothar Kurth
Bilder: Petra Stief, Ralf Schmidt, Lothar Kurth