Wer sich bereits im Vorverkauf die Karten gesichert hatte, war gut beraten, denn etwa eine Viertelstunde vor Beginn des Konzerts bildete sich eine etwas längere Schlange am Hauptportal. Über 300 Musikinteressierte zog es zur Johannes-Passion (BWV 245) nach Kleinzschocher. Die vollständige Aufführung dieses Werkes von Bach war zur Sterbestunde von Jesus in Leipzig allein in der Taborkirche zu verfolgen.
Am Eingang erhielt jeder Besucher zu seiner Eintrittskarte das Programm für das Konzert, wurde freundlich in das Kircheninnere geleitet und allmählich füllten sich die Sitzreihen. 15 Uhr ertönten die ersten Klänge dieser beeindruckenden und atemberaubenden Johannes-Passion unter der Leitung des Kantors und Dirigenten Andreas Mitschke mit dem Mendelssohn Kammerorchester, die Taborkantorei sowie den Solisten Susanne Haupt (Sopran), Alexandra Schmid (Alt), Hwan-Chel Ahn (Tenor), Diogo Mendes (Bass / Jesus) und Steven Klose (Bass).
Mit dem Verklingen des letzten Tones nach ca. zwei Stunden verharrten die Musizierenden und die Besucher in Stille regungslos eine geraume Zeit im Gedenken an das Leiden Christi vor mehr als 2.000 Jahren.
Text + Fotos: Lothar Kurth