Tischabendmahl mit den Konfis am Gründonnerstag

An diesem Nachmittag fand gemeinsam mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden der 7. Klassen aus den Schwesterkirchgemeinden, deren Eltern und zahlreichen Gästen aus den Gemeinden das Tischabendmahl statt im Gemeindehaus von Tabor statt.

Pfarrer Dr. Sebastian Ziera begrüßte alle herzlich zu diesem traditionellen Ritual am 17.04.2025. Jugendliche und Erwachsene stimmten mit „Jubilate“ das erste Lied an, unterstützt von Constanze Hirsch am Flügel sowie den Musizierenden an Gitarre, Querflöte und Schlagzeug. In den Ablauf waren die Konfirmandinnen und Konfirmanden bei Psalm, Lesung und Anspiel mit eingebunden. Nach dem Lied „Heute wird gefeiert“ wurde zum gemeinsamen Essen gebeten. Hierzu hatten die Eltern der Konfis zahlreich Kulinarisches vorbereitet, das nun auf einer langen Tafel in der Mitte des Gemeindesaales einen herrlichen Anblick bot.

Gestärkt wurde danach wiederum gesungen, wobei Constanze Hirsch die Anwesenden bei einem Lied in zwei Gruppen teilte und nun einen Kanon dirigierte. Mit dem Lied „Weite Räume“ erfolgte die Überleitung zum Abendmahl, bei dem sich die Gemeinde in zwei Kreisen gruppierte – die Jugendlichen im Innenkreis und die Erwachsenen im Außenkreis. Nach dem Lied „Mögen sich die Wege“ segnete Pfarrer Dr. Sebastian Ziera alle Anwesenden und wünschte ein besinnlich-gesegnetes Osterfest.

Text: Lothar Kurth

Abb.: Liedtexte

Die LE Gospel Singers begeisterten die Besucher in der Taborkirche

Bereits eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Konzerts genossen einige Besucher auf dem Vorplatz die frühsommerlichen Temperaturen und die Sonne. Auch das nun geöffnete Hauptportal konnte sie nicht animieren, sich die besten Plätze in der Kirche zu sichern. Rund zehn Minuten vor 17.00 Uhr setzte dann unvermittelt der große Run ein. Über 200 Musikfreunde wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen.

Die Sängerinnen und Sänger schritten hintereinander, von der Brauthalle kommend, durch den Mittelgang des Kirchenschiffes zum Altarraum. Unter musikalischen Begleitung von Keyboard, Bassgitarre und Percussion folgte nun ein rund eineinhalbstündiges Feuerwerk an mitreißenden Rhythmen, Gospels, Spirituals sowie Traditionals, die das Publikum bei einigen Songs von den Sitzbänken rissen. Natürlich fehlte auch der Klassiker „Oh Happy Day“ nicht, den die Edwin Hawkins Singers 1969 zu einem Welthit werden ließen. Die Solosängerinnen des Chores überzeugten mit wunderbaren Stimmen. Um eine Zugabe kamen die LE Gospel Singers nicht herum und sie ließen sich auch nicht lange bitten. Zum Abschluss wanderte der Chor, so wie er gekommen war, nacheinander aus der Kirche hinaus ins Freie. Herzlicher und donnernder Applaus erfüllte das Kirchenschiff.

Vielleicht gibt es in naher Zukunft eine Neuauflage, denn der musikalische Leiter Erik Emanuel Wohlrab ließ wissen, dass ihn die Akustik in der Taborkirche bei der Chorprobe vor dem Konzert sehr beeindruckt habe. 

Text und Bilder: Lothar Kurth

Frühlings-Subbotnik

Die produktiven Arbeitsstunden standen unter wohlwollender Zustimmung von Petrus. Ideale Bedingungen für Außentätigkeiten. Und da gab es eine Menge zu erledigen an diesem 12. April 2025. Im Pfarrgarten lagerte noch verrottetes Laub aus dem Vorjahr und Baumschnittüberbleibsel, die in einen Container verfrachtet wurden. Die Treppenaufgänge am Brunnen sind gereinigt worden und auch der Vorplatz. Die Rabatte an der Westfront der Kirche erfuhr eine Auffrischung und das, was da nicht wachsen soll, dem ging es an den Kragen. Wie gut, dass an der Kirche eine Handschwengelpumpe existiert. Denn mit ein paar Schritten bekamen die Anpflanzungen auf der Rabatte „einen Schluck Wasser“ aus der Gießkanne, da von oben schon lange keine ausreichende Dusche mehr gekommen ist.

In der Kirche baute das Team der versierten Kenner die aus vielen Einzelteilen bestehende Podestkonstruktion im Altarraum für die bevorstehende Darbietung der Johannespassion am Karfreitag auf. Die Sitzflächen der neuen blauen Stühle im Gemeindesaal wurden intensiv von vorhandenen Verschmutzungen befreit. Im Kellergeschoss des Gemeindehauses wurden zwei neuen Metallschränke für das ordentliche Verstauen von Ausrüstungsgegenständen für das alljährliche Martinsfest sowie für die Pfadfinder hergerichtet.

Gegen 11 Uhr vernahm man den Ruf aus der Küche, dass das zweite Frühstück für die ca. 15 Fleißigen bereitet ist und man in Raum 31 Platz nehmen solle. Bei belegten Brötchen, Kaffee und angeregten Gesprächen blickte man auf das Vollbrachte und schwatzte über Gott und die Welt.     

Text und Bilder: Lothar Kurth

121. Tabor-Kirchweihfest

Das Fest am letzten Märzwochenende 2025 fiel genau in die Zeit der alljährlichen Umstellung von der normalen Mitteleuropäischen Zeit auf die Mitteleuropäische Sommerzeit. Dadurch war das Fest „um eine Stunde kürzer“.

Das geöffnete Hauptportal der Kirche lud Besucher am Sonnabend von 14 bis 17 Uhr ein, einen Aufstieg auf den Ostturm zu wagen. Leider waren die Sichtbedingungen nicht so optimal wie tags zuvor, aber die Blick bis zum Horizont war nicht eingeschränkt. Immerhin ca. 30 Personen nahmen die Chance wahr, den westlichen Teil Leipzigs aus der Vogelperspektive zu betrachten. Zahlreiche Details des Sichtbaren erklärte Uwe Wittig den Besuchern ausführlich. Beim Aufstieg bis zur oberen Ebene in ca. 45 m ist in der Hälfte das sogenannte Turmzimmer zu queren. Für Aufsehen sorgt in diesem Raum besonders der ausgestellte Pestkarren.

Pünktlich um 15 Uhr begrüßte im Gemeindesaal Pfarrer Dr. Sebastian Ziera die Gemeindeglieder und ihre Gäste zum gemeinsamen Kaffeetrinken und zum ungezwungenen Austausch an den Tischen. Er unterhielt die Anwesenden mit einigen Auszügen aus einem Buch von Autor Axel Hacke und für die Kinder gab es ebenfalls ein unterhaltsames Programm. Den Nachmittag umrahmte der Posaunenchor unter der Leitung von Hans-Martin Schlegel mit schwungvollen Darbietungen. Neben vielen Gemeindegliedern hatten sich auch zahlreiche Gäste aus anderen Stadtteilen zum Kirchweihfest eingefunden.      

Im Angebot zum Kirchweihfest war auch wieder eine Führung durch das Kircheninnere mit seinem außergewöhnlichen Detailreichtum. Ein absoluter Kenner der Materie ist Alexander Dinter, welcher den rund 20 Interessenten in einer Stunde den Blick schärfte für die schier unzähligen handwerklichen Feinheiten unserer Vorgänger und die Bedeutung des von ihnen Geschaffenen.

Viele Aktive legten Hand an bei den Vorbereitungen, u.a. bei der Herrichtung von Kulinarischem für die Kaffeetafel und das Abendbrot, mit dem der erste Tag des Kirchweihfestes nach 20 Uhr endete.

Der Festgottesdienst am Sonntag startete mit dem Halb-Stunden-Glockenschlag der Uhr im Westturm um 9.30 Uhr. Pfarrer Dr. Ziera feierte den Gottesdienst mit einer nachdenkenswerten Predigt und dem Abendmahl in Begleitung der Taborkantorei unter der Leitung von Kantor Andreas Mitschke an der Orgel. Die Kantorei brachte Werke von C.V. Stanford und H. Creutzburg zu Gehör. Besonders prägnant war eines der gemeinsam gesungenen Lieder „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“. Herzlichen Beifall heimsten zum Abschluss die Sängerinnen und Sänger der Taborkantorei durch die Besucher verdientermaßen ein. Nach dem Gottesdienst versammelte sich der Großteil der Besucher noch im Andachtsraum zur Kaffeerunde mit Kuchen und tauschten sich ausführlich aus.

Text: Lothar Kurth

Bilder: Petra Stief, Ralf Schmidt, Lothar Kurth

Drittes Winterkonzert nach Frühlingsbeginn

Wahrscheinlich war es dem prächtigen Wetter im Lenz geschuldet, dass sich lediglich 15 Musikliebhaber zu diesem Konzert, das auch in der Lokalpostille angekündigt wurde, im Gemeindesaal der Taborkirchgemeinde einfanden. Die Nichtgekommenen verpassten an diesem 22.03.2025 ein wundervolles eineinhalbstündiges Erlebnis, das Studentinnen und Studenten der Kammermusikklasse von Prof. Frank Reinecke und Florian Schötz der Hochschule für Musik und Theater Leipzig zelebrierten.

Den Auftakt vollzogen Maya Alexandra Kasprzak (Violine), Dániel Hodos (Violine), Beatriz Aragón Carreño (Viola) und Emil Weigert (Violoncello) gemeinsam. Anschließend setzten die beiden Violinisten mit Stücken von Felix Mendelssohn Bartholdy das Konzert fort. Ihnen folgte Beatriz Aragón Carreño solo mit sechs kürzeren, temperamentvoll dargebotenen Werken von Johann Sebastian Bach. Nach ihr kehrten die beiden Violinisten auf die Bühne zurück und brachten nun Kompositionen von verschiedenen Musikschaffenden zu Gehör. Zu Beginn ertönte eine Sonate von Jean-Marie Leclair in E-Moll. Anschließend spielten sie von Béla Bartók, der auch durch die Volksmusik der Slowakei, Ungarns, Rumäniens und Bulgariens inspiriert wurde, u.a. die Stücke „Tanzlied“, „Mückentanz“ und „Siebenbürgischer Tanz“. Die sechs recht kurzen Darbietungen kamen melodiös und teilweise recht „frisch und frech“ herüber, das die Zuhörer gutgelaunt applaudieren ließ. Der vierte Teil des Konzerts vereinte wieder alle Musiker. Passend präsentierten sie das 2. Streichquartett von Felix Mendelssohn Bartholdy mit Bravur.

Herzlicher Applaus der Besucher war der Lohn für ein faszinierendes, mit hohem Können vorgetragenes und auch letztes Winterkonzert 2025. Kirchenvorstandsvorsitzender Hartmut Kirchhof bedankte sich im Namen aller für den Hörgenuss und überreichte den jungen Künstlern je eine Rose und wünschte ihnen einen erfolgreichen Abschluss ihres Studiums sowie einen gedeihlichen musikalischen Werdegang in Zukunft.

Text und Bilder: Lothar Kurth

Zweites Winterkonzert 2025 an der Taborkirche

Zum Winterkonzert wurde in den Gemeindesaal von Tabor am 1. März 2025, dem Start in den meteorologischen Frühling, eingeladen. Und ca. 70 Musikfreunde ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen, denn Sopranistin Gabriele Lamotte und Pianist Karl-Heinz Müller hatten sich angesagt.

Mit sanften Klängen eröffneten beide die rund 90-minütige musikalische Reise durch die Welt der Seligkeit und brachten die Zuhörer allmählich auf „Betriebstemperatur“.

Beim Donauwalzer wippten die ersten Gäste bereits mit und genossen die Magie des Walzers, der die pure Lebensfreude ist und Geschichten erzählt, wie bei „Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“. Fließend folgten der Walzer- die Weinseligkeit mit dem u.a. bekannten „Schütt die Sorgen in ein Gläschen Wein“.

Nach einer kurzen Pause mit Reichung von Saft und Sekt hatten die Besucher ausreichend „Stärkung“ für die Reise-Seligkeit und die Sängerin nahm sie musikalisch bis Argentinien mit. In ihren weiteren Darbietungen widmete sich Gabriele Lamotte auch der Redseligkeit sowie der Genussseligkeit. Beim allseits bekannten „Aber bitte mit Sahne“ stimmten die Musikkenner textsicher in den Klassiker mit ein.

Um Zugaben kamen die Sopranistin und der Mann am Klavier nicht herum. Zum Finale sang am Ende der ganze Saal „Die Juliska aus Budapest“. Begeisterungsstürme ernteten die Sängerin Gabriele Lamotte und Karl-Heinz Müller am Klavier für diesen grandiosen musikalischen Abend. Beiden überreichte Kirchenvorstandsvorsitzender Hartmut Kirchhof zum Schluss als Dank kleine Aufmerksamkeiten.

Bilder: Dagmar Schlegel, Lothar Kurth

Text: Dagmar Schlegel, Lothar Kurth

Rückblick: Erstes Winterkonzert 2025 an der Taborkirche

Mit Klavier- und Kammermusik von Studierenden der HMT Leipzig und Gästen, so war es auf den Ankündigungen für das Konzert zu lesen. An diesem neblig-kalten frühen Abend des 18. Januar 2025 kamen rund 20 Musikfreunde in den warmen Saal des Gemeindehauses. Auf dem Programm standen Werke von Komponisten aus verschiedenen Zeitepochen.

Die Pianistin Van Trang Truong, die das Winterkonzert auch moderierte, eröffnete den Abend am Flügel mit der Klaviersonate C-Dur op. 53 „Waldsteinsonate“ von Ludwig van Beethoven. In atemberaubenden Tempo wirbelten ihre Hände über die Tasten. Ebenso vollführte sie akrobatische Tastenläufe bei der Ballade in g-Moll op. 23 von Fryderyk Chopin. Van Trang Truong wurde mehrfach mit dem Chopin-Preis der Neuen Leipziger Chopin-Gesellschaft ausgezeichnet und gewann im Duo mit Diana Kostadinova (Violine) den ersten Preis im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Lübeck.

Danach begann der Auftritt von Agnes Lehnert am Flügel und Ada Jäger an der Querflöte. Die beiden Mädchen imponierten mit ihrem Können in ihren noch jungen Jahren. Sie brachten Stücke von drei Komponisten zu Gehör. Zuerst brillierten beide mit der Sonata G-Dur für Flöte und Klavier, von Jan Baptist Vanhal, anschließend mit Philippe Gauberts Madrigal und danach folgten drei Miniaturen für Flöte und Klavier von Helmer-Rayner Sinisalo.

Agnes Lehnert (10) erhält seit ihrem 3. Lebensjahr Klavierunterricht; sie ist Preisträgerin beim Internationalen Bitburger Klavierwettbewerb und gewann 2024 den 1. Preis beim Internationalen Gieseking-Klavier-Wettbewerb in Hannover und beim 6. Leipziger Clara-Schumann-Wettbewerb.

Ada Jäger (11) erhält seit ihrem 7. Lebensjahr Flötenunterricht und derzeit eine Ausbildung im Fach Klavier. Mehrfach ist sie bereits Preisträgerin beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ und besucht eine Musikspezialklasse in der Leipziger Thomasschule.

Den dritten Teil des Winterkonzerts bestritt abermals Van Trang Truong mit dem 3. Scherzo cis-Moll op. 39 von Fryderyk Chopin und abschließend spielte sie noch bravourös „L`isle Joyeuse“ von Claude Debussy.

Unter herzlichem Beifall der Musikfreunde überreichte Hartmut Kirchhof von der gastgebenden Gemeinde den drei phantastischen Solistinnen kleine Aufmerksamkeiten und er bedankte sich im Namen aller für das wunderbare Konzert und wünschte ihnen Erfolge für ihre persönliche musikalische Laufbahn. Die Besucher lud er noch auf einen wärmenden Glühwein oder Punsch ein, ehe es wieder hinaus in die ungemütliche Witterung des Abends ging.

Bilder: Dagmar Schlegel, Lothar Kurth

Text: Dagmar Schlegel, Lothar Kurth

Verkündigungsspiel „Die Hebamme, das Christkind und ein Selfie“ in der Taborkirche

Mit Unterstützung der modernen Videotechnik lasen die Besucher auf der Leinwand, dass sie sich vor der „Hebammenpraxis Bethlehem“, dem einen der beiden Handlungsorte, befinden. Beim Blick hinein genehmigen sich gerade Salome und Vanessa einen Kaffee nach den letzten anstrengenden Stunden des Tages, besprechen zukünftige Aufgaben und ein aufgeregter zukünftiger Vater sorgt für Wirbel. Sarah macht sich auf den Weg mit ihm, um nach dem Rechten zu schauen.

Nun tritt der zweite, völlig konträr gelagerte, Handlungsort auf den Plan, das Fernsehstudio des Senders „Bethlehem“, kurz vor der Live-Talk-Sendung. Starmoderator Arne Willner überlässt selbstredend nichts dem Zufall. In seiner allseits bekannten Show „Arne Willner Live“, dem absoluten Quotenhit des Senders, „justiert“ er vor der Live-Schaltung das anwesende Publikum im Studio durch das Hochhalten der Schilder „APPLAUS“ und „RUHE“ durch zwei hübsche junge Damen auf die Verhaltensregeln im Hause ein. In seine Talk-Runde hat er sich wieder erlesene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingeladen, u.a. Herodes, Quirinius, Flavius Josephus, Augustus und Balthasar Dalai Lama. Beim Zwiegespräch mit Herodes lässt Willner zu seiner Reporterin nach Bethlehem schalten, um die Meinungen der einfachen Leute auf der Straße über ihren Regenten zu erfahren. Recht ernüchternd musste der Starmoderator danach resümieren. Auch Flavius Josephus stimmte in diesen Tenor ein. Später demonstrierte während der Sendung Augustus recht eindrücklich seinen Hegenomieanspruch gegenüber dem Publikum.

Schnitt, und es geht zurück in die „Hebammenpraxis Bethlehem“. Nachdem Sarah zurückgekehrt ist, berichtet sie von der werdenden Mutter und Salome schnappt sich ihren Hebammenkoffer „Mutti“ und Joseph und sieht sich das Ganze selbst einmal an. Inzwischen kreuzen drei Hirten auf, die von der Geburt eines Kindes, der der Erlöser sei, gehört haben und ihn sehen wollen. Einige Zeit danach erscheinen drei gutgekleidete Herrschaften, die sich als die drei Könige zu erkennen geben. Auch sie haben die Absicht dem Neugeborenen zu huldigen. Schließlich finden sich alle um die Krippe des Christkindes ein und ein gemeinsames Selfie dokumentiert das Ereignis für die Weltgeschichte.

Herzlichen Dank an die Drehbuchverantwortlichen sowie an alle Akteure der Jungen Erwachsenen für die amüsante Darbietung des Verkündigungsspiels.

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Text und Fotos: Lothar Kurth

 

(Verkündigungsspiel von Martin Müller, Matthea und Rebekka Steinert frei nach Shirin Lausch „Maria und Josef und die Hebamme Salome“)

Johann Sebastian Weihnachtsoratorium BWV 248 Kantaten I – III in einer bisher einmaligen Aufführung in der Taborkirche

Als 1936 zum ersten Mal das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach in einem Gotteshaus außerhalb der Kirchen in der Leipziger Innenstadt aufgeführt wurde, war dies ein viel beachtetes Novum. Und am 07.12.2024 gab es in der Taborkirche wieder eine Premiere.

Die Aufführung stand im Zeichen der Kooperation mit dem inklusiven Projekt „Sing & Sign e.V“. Das ist ein inklusives Ensemble, das klassische Musikkultur mit der Gebärdensprachkultur kombiniert. Hierzu werden Musik und Text in Gebärdensprache übersetzt und damit sichtbar gemacht. Der wichtigste Aspekt ist, dass hörbehinderte und hörende Menschen gemeinsam agieren, von der Programmentwicklung, über die Organisation bis zur Umsetzung. Das Ensemble wurde 2017 von der Sopranistin Susanne Haupt gegründet und hat gegenwärtig ca. 20 Mitglieder. Neben Hörbehinderten gehören auch Seh-, Lern- und Gehbehinderte dazu.

Bereits eine Dreiviertelstunde vor Beginn warteten die ersten Musikfreunde vor dem Hauptportal auf Einlass in die Kirche. Und der Ansturm der Besucher war enorm. In den letzten zehn Minuten vor 17.00 Uhr wurden sie auf die Orgelempore geleitet, da die Platzkapazität im Kirchenschiff so gut wie erschöpft war.

Nach dem Glockengeläut herrschte andächtige Stille, als die Taborkantorei und das Mendelssohn Kammerorchester unter Leitung von Kantor Andreas Mitschke das Weihnachtsoratorium mit „Jauchzet, frohlocket …“ einleiteten. Die behinderten Menschen, unter der künstlerischer Regie von Susanne Haupt (Sopran), der musikalischen Leitung von Diogo Mendes (Bass) und der Deafperformer-Regie von Andrea Schmetzstorff verblüfften das Publikum mit ihrer Hingabe. Sie harmonierten auch prächtig mit Simone Hirsch (Alt) und Florian Michels (Tenor). Besonders beeindruckend ist die Transformierung der Texte in die Gebärdensprache, die oftmals viel ausdrucksstärker und gefühlsbetonter als das gesprochene Wort empfindbar sind.

Die Musikfreunde zollten allen Akteuren nach dem Finale der Darbietung ihre Hochachtung und applaudierten stehend. Zahlreiche Besucher bedankten sich bei der Verabschiedung am Ausgang für das Musikerlebnis.

Nach dem Konzert war auch noch die Möglichkeit gegeben, mit den Hauptakteuren von „Sing & Sign e.V.“ ins Gespräch zu kommen, dass von einigen der Gäste ausgiebig genutzt wurde. 

Text und Fotos: Lothar Kurth

Serenade g-Moll von Carl Reinecke und Große Messe Nr. 3 f-Moll von Anton Bruckner

Ein verheißungsvolles Konzert in der Taborkirche kündigten Aushänge bei Gewerbetreibenden sowie auch die lokale Presse an. Dem folgten über 300 Musikinteressierte am 3. November 2024, denn es wurde besonderes Ereignis, da sich die Geburtstage der beiden Komponisten Reinecke (1824-1910) und Bruckner (1824-1896) zum 200. Mal jährten.

Den Auftakt vollzog das Leipziger Symphonieorchester unter der Leitung von Kantor Andreas Mitschke mit Carl Reineckes Op. 242 Serenade in g-Moll für Streichorchester in sechs Sätzen (Marsch, Arioso, Scherzo, Cavatine, Fughetta giojosa, Finale). Der Musikkenner findet in den einzelnen Sätzen interessante Nuancen, u.a. in der Cavatine ein großes lyrisches Cellosolo. Der anwesende Ururenkel des Komponisten, Stefan Schönknecht, bedankte sich im Programmheft vorab bei allen Mitwirkenden für die Aufführung.

Im zweiten Teil des Konzerts erklang Anton Bruckners WAB 28 Große Messe Nr. 3 f-moll mit dem Leipziger Symphonieorchester, den Solisten Gabriele Lamotte (Sopran), Claudia Maria Laule (Alt), Hwan-Cheol Ahn (Tenor) und Daniel Blumenschein (Bass) sowie der Taborkantorei. Die Messe mit ihren sechs Sätzen stellte eine immens hohe Herausforderung auf Grund ihrer Strukturierung für alle Akteure dar. Die hervorragende Akustik in der Kirche ließ die Komposition zu einem überwältigenden Hörgenuss werden und die Besucher dankten es den Sängern und Musikern mit donnerndem Applaus, während der Vorsitzende des Kirchenvorstandes Hartmut Kirchhof und Bernhard Müller den Solisten und dem Dirigenten geschmackvolle Blumensträuße überreichten.

Den Organisatoren des Sonntag-Abend-Konzerts gebührt ein großer Dank für dieses beeindruckende Konzerterlebnis.

Text und Bilder:

Lothar Kurth