Verkündigungsspiel „Die Hebamme, das Christkind und ein Selfie“ in der Taborkirche

Mit Unterstützung der modernen Videotechnik lasen die Besucher auf der Leinwand, dass sie sich vor der „Hebammenpraxis Bethlehem“, dem einen der beiden Handlungsorte, befinden. Beim Blick hinein genehmigen sich gerade Salome und Vanessa einen Kaffee nach den letzten anstrengenden Stunden des Tages, besprechen zukünftige Aufgaben und ein aufgeregter zukünftiger Vater sorgt für Wirbel. Sarah macht sich auf den Weg mit ihm, um nach dem Rechten zu schauen.

Nun tritt der zweite, völlig konträr gelagerte, Handlungsort auf den Plan, das Fernsehstudio des Senders „Bethlehem“, kurz vor der Live-Talk-Sendung. Starmoderator Arne Willner überlässt selbstredend nichts dem Zufall. In seiner allseits bekannten Show „Arne Willner Live“, dem absoluten Quotenhit des Senders, „justiert“ er vor der Live-Schaltung das anwesende Publikum im Studio durch das Hochhalten der Schilder „APPLAUS“ und „RUHE“ durch zwei hübsche junge Damen auf die Verhaltensregeln im Hause ein. In seine Talk-Runde hat er sich wieder erlesene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingeladen, u.a. Herodes, Quirinius, Flavius Josephus, Augustus und Balthasar Dalai Lama. Beim Zwiegespräch mit Herodes lässt Willner zu seiner Reporterin nach Bethlehem schalten, um die Meinungen der einfachen Leute auf der Straße über ihren Regenten zu erfahren. Recht ernüchternd musste der Starmoderator danach resümieren. Auch Flavius Josephus stimmte in diesen Tenor ein. Später demonstrierte während der Sendung Augustus recht eindrücklich seinen Hegenomieanspruch gegenüber dem Publikum.

Schnitt, und es geht zurück in die „Hebammenpraxis Bethlehem“. Nachdem Sarah zurückgekehrt ist, berichtet sie von der werdenden Mutter und Salome schnappt sich ihren Hebammenkoffer „Mutti“ und Joseph und sieht sich das Ganze selbst einmal an. Inzwischen kreuzen drei Hirten auf, die von der Geburt eines Kindes, der der Erlöser sei, gehört haben und ihn sehen wollen. Einige Zeit danach erscheinen drei gutgekleidete Herrschaften, die sich als die drei Könige zu erkennen geben. Auch sie haben die Absicht dem Neugeborenen zu huldigen. Schließlich finden sich alle um die Krippe des Christkindes ein und ein gemeinsames Selfie dokumentiert das Ereignis für die Weltgeschichte.

Herzlichen Dank an die Drehbuchverantwortlichen sowie an alle Akteure der Jungen Erwachsenen für die amüsante Darbietung des Verkündigungsspiels.

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Text und Fotos: Lothar Kurth

 

(Verkündigungsspiel von Martin Müller, Matthea und Rebekka Steinert frei nach Shirin Lausch „Maria und Josef und die Hebamme Salome“)