Auch die Taborkirchgemeinde beteiligte sich erneut am bundesweiten Tag des offenen Denkmals mit Turmbesteigungen und einem Konzert. Bereits eine Viertelstunde vor dem offiziellen Beginn um 14.00 Uhr betraten am 14. September 2025 die ersten Gäste zögerlich die Brauthalle durch das Hauptportal.
Mit den ersten Mutigen ging es die mehr als 160 Stufen zunächst durch das Kircheninnere bis zum Turmzimmer und anschließend im Ostturm „dem Himmel entgegen“. Im Turmzimmer erfuhren die Besucher was es mit dem Pestkarren auf sich hat und dass die Gipsmodelle als Vorlage für die Steinmetze zur Herstellung der unzähligen Skulpturen und Figuren dienten, wie z.B. für die Darstellung des Abendmahls im Altarraum.
Beim Erklimmen der Stufen im Ostturm kam so mancher der insgesamt 54(!) „Himmelsstürmer“ ins Schnaufen. In 45 Metern Höhe angekommen, wurde man mit einem phantastischen Rund-um-Blick entschädigt. Viele der Besucher staunten, dass Leipzig eine wirklich grüne Stadt ist. Bis zum Horizont bot sich an diesem Sonntag eine gestochen scharfe Fernsicht. Kurz vor 17.00 Uhr verließen die letzten Turmbesteiger die Aussichtsplattform.
Punkt 17.00 Uhr begann in der Taborkirche danach das Konzert „Liebscher plays Bach“ – Die Cello Suiten (BWV 1007-1012) für Bariton Saxophon, zu dem rund 35 Musikfreunde in der Kirche Platz nahmen. Der Musiker und Musikpädagoge Dr. Frank Liebscher bearbeitete die Stücke Johann Sebastian Bachs speziell für dieses Instrument, das ansonsten in der klassischen Musik ungewöhnlich ist. Jedoch es war eine interessante und wunderbare Erfahrung Bachs Werke auf die Weise musikalisch anspruchsvoll serviert zu bekommen. Vor jedem einzelnen Programmteil gab der Saxophonist einleitende Worte und Erläuterungen zum nun Folgenden. Mit dem „Prelude V“ eröffnete er das Konzert, dem weitere 13, virtuos vorgetragene Stücke folgten. Das Publikum spendete herzlichen Applaus nach jeder Darbietung. Die Organisatorin des abendlichen Konzerts, Dagmar Schlegel, überreichte Dr. Frank Liebscher unter Beifall eine kleine Aufmerksamkeit und wünschte eine baldige Neuauflage in der Taborkirche. Sichtlich angetan vom Konzerterlebnis verließen die Besucher die Kirche und bedankten sich bei den diensthabenden Gemeindegliedern.
Text und Bilder: Dagmar Schlegel, Lothar Kurth